In unseren Lightning Talks teilen unsere Software Engineers ihre Erfahrungen mit Technologien und Tools, die den Arbeitsalltag erleichtern und Projekte voranbringen. Dieses Mal werfen wir einen Blick auf ein spannendes Thema für alle, die Kubernetes professionell einsetzen: Operators.
REST-APIs kennt fast jeder, aber was, wenn man die Kubernetes-API selbst erweitern möchte? In diesem Talk zeigt unser Kollege, wie Kubernetes Operators funktionieren, wofür man sie einsetzen kann und warum sie weit mehr leisten als klassische Helm Charts. Mit ihnen lassen sich komplexe Abläufe im Cluster automatisieren und das oft sogar über externe Systeme hinweg.
Ein Operator erweitert die Kubernetes-API über Custom Resource Definitions (CRDs). Controller beobachten die Ressourcen und sorgen im Reconciliation-Loop dafür, dass der gewünschte Zustand zuverlässig erreicht wird, selbst wenn Objekte verändert oder gelöscht werden. So können wiederkehrende oder anspruchsvolle Abläufe praktisch von selbst ablaufen.
Wichtige Konzepte auf einen Blick
- Reconciliation und Control Loop: sorgt dafür, dass der gewünschte Zustand immer wiederhergestellt wird
- Owner References: ermöglichen Beobachten von Ressourcen und automatische Garbage Collection
- Finalizers: definierte Aufräumprozesse, auch außerhalb des Clusters
- Spec vs. Status: trennt klar zwischen gewünschter Konfiguration und dem aktuellen Ist-Zustand
Helm oder Operator?
- Helm: einmalige Ausführung, Templating, konfigurierbar über Values-Files
- Operator: läuft kontinuierlich, programmierbar, ideal bei externen Abhängigkeiten oder komplexen Plattform-Funktionalitäten
Praxistipps aus der Operator-Entwicklung
Mit kubebuilder (Go) lassen sich nach kurzer Einarbeitung robuste und elegante Operatoren bauen. Für Tests eignen sich envtest und minikube, während Tools wie OLM oder das Operator SDK in vielen Fällen nicht zwingend nötig sind.
Fazit
Kubernetes Operators eröffnen jede Menge Möglichkeiten, um Plattformen smarter zu machen und komplexe Abläufe automatisch zu steuern. Sie bringen zwar etwas Einarbeitung mit, dafür lässt sich genau der Operator bauen, den man für den eigenen Use Case braucht, wenn keine fertige Lösung passt.

