Von Mitte November 2023 bis Ende Januar 2024 haben sich unsere Softwareentwickler:innen in ihrer Freizeit der Handarbeit gewidmet. Das Ziel: Kraken häkeln für die Ulmer Frühchen-Station. Viele häkelnde Hände haben dabei viel bewegt.
Förderung intensivpflegebedürftiger Kinder
In über 30 Ländern sind sie bereits im Einsatz, auch auf der Frühchen Station in Ulm: Gehäkelte Kraken. Dort spenden sie Geborgenheit und Sicherheit im Brutkasten, denn der Greifreflex frühgeborener Babys ist stark und oft ziehen sie an wichtigen Kabeln mit unangenehmen Folgen. Die Tentakel bieten den kleinen Händen eine Alternative und haben eine beruhigende Wirkung.
Der Bedarf an den wolligen Gefährten ist dabei groß. In der Regel begleiten die Kraken ihre Schützlinge über einen längeren Zeitraum auf der Intensivstation. Dort werden sie laut Silke Bailer, Krankenschwester und Zweite Stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V., in verschiedenen Situationen benötigt: Beim Stillen, beim Wickeln oder beim Känguruhen – einer Methode, bei der die Frühchen auf die nackte Brust der Eltern gelegt werden, um durch den Hautkontakt die Bindung und Gesundheit zu fördern.
Die beruhigende Wirkung der Kraken zeigt sich auch im Brutkasten. Eigene Kuscheltiere kommen aus hygienischen Gründen dafür nicht in Frage. Doch Aufgrund der geringen Anzahl und Verschleiß durchs Waschen, kann der Förderkreis die Kraken nur zeitweise einsetzen und ihren Schützlingen nicht mit nach Hause geben. Das wollten wir ändern! Der Kontakt zum Förderkreis war schnell hergestellt, denn auch bei uns gibt es Eltern von Frühchen.
Häkeln für Geborgenheit
Mit Häkelsets und einem internen Häkel-Crashkurs haben wir unsere Mission angepackt! Beim Häkeln gibt es laut dem Projekt „Oktopus für Frühchen“ jedoch einige Sicherheitsaspekte zu beachten, wie OEKO-Tex Standard 100 zertifizierte Materialien und ein enges Maschenbild.
Um die Anforderungen zu erfüllen und möglichst viele Helfer:innen zu gewinnen, haben wir die Materialien gesponsert und Häkelsets zusammengestellt. Diese konnten unsere Kolleg:innen während der Weihnachtszeit an ihre Verwandten und Bekannten verschenken. Ein Set reicht dabei für zwei Kraken – ganze 70 Sets wurden bestellt! Nach und nach trudelten die ersten Exemplare bei uns ein – doch das hätten wir nicht erwartet…
Ein Sandkasten voller Kraken
Im Januar wurden wir nahezu von Kraken überschwemmt! Das Engagement aller Helfenden zeigt sich im Ergebnis: 180 Kraken wurden gehäkelt! Jedes Exemplar ist dabei so einzigartig wie ihre Schöpfer:innen.
Zur Überreichung sind die Kraken zunächst in einen blauen Muschelsandkasten umgezogen, bevor sie dann ihr neues Zuhause im Brutkasten finden. Am 2. Februar 2024 haben wir uns damit aufgemacht zum Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V. und wurden fröhlich empfangen. „Wir haben bereits früher Spenden bekommen, allerdings noch nie so viel“, erzählt Mathilde Maier, Erste Vorsitzende des Förderkreises. „Bisher hatten wir nur eine Schublade voll, jetzt haben wir einen ganzen Sandkasten!“.
Die Kraken beruhigen nicht nur die kleinen Kämpfer, sondern auch die Eltern:
Die Kraken erfüllen wirklich einen tollen Zweck. Als Mutter versuche ich so viel wie möglich bei Theo zu sein. Aber gerade dann, wenn ich nicht bei ihm sein kann, weiß ich, dass eine kleine Krake da ist, an die er sich klammern kann. Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl. – Jessica Glanz, betroffene Mutter
Neben den Kraken haben unsere Kolleg:innen noch 2.595 Euro Spenden gesammelt, zusätzlich zu den von der Geschäftsführung gesponserten Materialien im Wert von 735,20 Euro. Doch die Zeit und Mühe ist so viel mehr Wert. Wir sind dankbar für das große Engagement aller, die sich an der Aktion beteiligt haben und wünschen den Ulmer Frühchen alles Gute bei ihrem Start ins Leben!
SAPPAALOT – Viele Arme können viel bewegen
Die Idee Kraken für Frühchen zu häkeln, stammt aus einem Bereich, der auf den ersten Blick nichts damit zu tun hat. Im September 2023 waren wir auf dem DSAG-Jahreskongress mit einem besonderen Motto: SAPPAALOT! Um zu zeigen, was mit SAP Process Automation (PA) so alles bewegt werden kann (a lot!), haben wir einen achtarmigen Helfer erschaffen: Den Kraken SAPPA, der an mehr als nur einer Stellschraube dreht.
Durch die Häkelfertigkeiten unserer Geschäftsführerin Dr. Martina Burgetsmeier ist SAPPA prompt zum Maskottchen mutiert. Eine begeisterte Besucherin aus den USA erzählte daraufhin von den Frühchen-Kraken.
„Normalerweise gehen wir auf Fachmessen, um Softwareprojekte an Land zu ziehen. Wir freuen uns sehr, dass dieses Mal auch ein Handarbeitsprojekt dabei war. Die Kraken sind dabei genau wie unsere Lösungen – maßgefertigt und individuell, aber vor allem: für einen guten Zweck“, kommentiert Michael Englbrecht, Portfoliomanager SAP. „SAPPA hat damit ein unerwartetes Zahnrad für die Ulmer Frühchen in Bewegung gesetzt.“